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Grasbrunn aktuell vom 14.1.2ß24

Ratatata im Bürgerhaus Neukeferloh

Von Oliver Bertram (Bild und Text)

 Am 13.01.2024 präsentierte KulturGut Grasbrunn e.V. im Bürgerhaus Neukeferloh “Ratatata! – Die wahre Geschichte von Bonnie und Clyde”, mit Constanze Lindner, Michael Altinger und Alexander Ligl von Gabi Rothmüller.

Die Komödie setzt nach der bekannten Geschichte des Gaunerpärchens aus den 30er Jahren an. Der Tod der beiden war nur vom FBI inszeniert und die Bonnie und Clyde leben mit neuen Namen im Zeugenschutzprogramm in einer kleinen Wohnung. Unzufrieden mit ihrer Situation wollen sie noch ein letztes Mal das “große Ding” drehen, um ihre Legende umzuschreiben. Dabei kommen ihnen aber immer wieder andere in die Quere.

Bereits zum 50. Mal schlüpften Constanze Lindner (als Bonnie, Fitnesslehrerin, Tante), Michael Altinger (Clyde, Paketfahrer, Steuerbeamter) und Alexander Ligl (als Reverend, Podcaster, Nachbar, Hotelboy) in die verschiedensten Kostüme und Rollen und überspielten auch den einen oder anderen Versprecher gekonnt und charmant mit spontanen Improvisationen.

Ratatata bot eine gelungene Mischung aus absurdem Humor und erstklassiger schauspielerischer Leistung, die das Publikum begeisterte und für einen unterhaltsamen Abend sorgte.

Grasbrunn aktuell vom 19.11.2023

Chris Kolonko begeistert Publikum in Neukeferloh

Von Oliver Bertram

 Am 18.11.2023 konnte Travestie-Star Chris Kolonko mit zweijähriger Verzögerung nun endlich seine Show “Hurra, wir leben noch” im Bürgerhaus Neukeferloh präsentieren.

Der renommierte Augsburger Travestiekünstler, der die Travestiekunst in Deutschland maßgeblich mit geprägt hat, steht mit seiner 30-jährigen Erfahrung für höchste Travestie-Qualität und ist bekannt für beeindruckende Verwandlungskünste sowie humorvolle Darbietungen.
Kolonko bescherte dem Publikum einen Abend voller Unterhaltung, Lachen, beeindruckenden Kostümwechseln, Comedy, Schlager und klassischer Travestie. “Hurra, wir leben noch” war nicht nur eine künstlerische Darbietung, sondern auch eine Hommage an das Leben selbst.
Auch Klaus Korneder, Erster Bürgermeister der Gemeinde Grasbrunn wurde des Öfteren von Chris Kolonko mit ins Programm einbezogen und amüsierte sich prächtig.

KulturGut Grasbrunn e.V. hatte sich für das Publikum diesmal eine besondere Überraschung einfallen lassen. Alle Besucher konnten an einer Verlosung für Tickets für die im nächsten Jahr im Bürgerhaus Neukeferloh stattfindenden Veranstaltungen gewinnen. Die Preise hat Chris Kolonko persönlich überreicht.

 

 

Grasbrunn aktuell vom 19.10.23

Bissig wie eh und je: Bruno Jonas im Bürgerhaus Neukeferloh
Von Oliver Bertram

Bruno Jonas in Neukeferloh 2024

Bereits zum 2. Mal holte KulturGut Grasbrunn einen unserer großen Kabarettisten nach Neukeferloh.
Mit seinem mittlerweile 12. Bühnenprogramm “Meine Rede” begeisterte Bruno Jonas am 19. Oktober 2023 sein Publikum im ausverkauften Bürgerhaus Neukeferloh.
Mit scharfem Witz und einem verschmitzten Lächeln sezierte er die aktuellen politischen Entwicklungen und legte die Schwächen der Gesellschaft offen.

Besonders in der Genderdebatte zeigte Jonas seine ironische Seite, indem er die Anrede des Publikums hinterfragte und humorvoll über die Veränderungen im deutschen Wortschatz sprach. Er führte schlüssig aus, warum die Bezeichnung “Frau” zunehmend verschwindet und stattdessen die genderneutrale Anrede “Liebe Körper” an Bedeutung gewinnen wird.
Wie immer setzte Jonas bewusst Pointen, die das Publikum zum Nachdenken anregen sollen.
Und auch seine Erfahrungen mit dem Wechsel zu einem anderen Telefonanbieter wegen fehlender Bandbreite beim Streamen von Filmen dürften wohl einigen Zuschauern bekannt vorgekommen sein.
Getreu dem Motto “Kabarettist ist man, wenn man trotzdem denkt” beendete Bruno Jonas mit dem Lied “Wir sind die Guten” im Johnny-Cash-Stil.

Ein durch und durch unterhaltsamer Abend mit einem unserer wenigen guten Kabarettisten.

 

Grasbrunn aktuell vom 11.5.23
Der Weiß-Blaue Hai: Lisa Fitz in Neukeferloh

Die erste Hälfte des Abends beschäftigte sie sich teils versöhnlich mit der Vergangenheit.
Sie erzählt von der Beziehung zu ihrem Vater Walter Fitz, der Anfang auch ihr Manager war, dem Beginn ihrer Moderatorentätigkeit bei der Bayerischen Hitparade vom Bayerischen Rundfunk, als Songwriterin und dem Sprung ins Kabarett Anfang der 80er Jahre, wo sie als erste Frau in Deutschland mit einem eigenen Soloprogramm unterwegs war.
Viele Geschichten begleitet sie mit ihrer Gitarre und natürlich dürfen Klassiker wie “I bin bled” und “Mein Mann ist Perser” (über ihre erste Ehe mit Ali Khan) nicht fehlen.
Nach der Pause rechnet Fitz dann in gewohnt bissiger Weise mit Politik, Wirtschaft und anderen Großkopferten ab. Zum Schluss spielt sie noch ihr 2018 veröffentlichtes Lied “Deutschland, quo vadis?”.
Ihre außergewöhnliche Bühnenpräsenz, ihre intelligenten Texte und ihre musikalischen Einlagen machten den Abend zu einem großartigen Erlebnis. Lisa Fitz ist zweifellos immer noch eine der ganz Großen, die es versteht, ihr Publikum auf intelligente Weise zu unterhalten und zum Nachdenken anzuregen.

304.de vom 6.10.2022

Ein geistreicher Kabarett-Abend

Es ist fast philosophisch, wenn der Kabarettist feststellt, „Man kann 3-4 Jahre ohne Kabarett leben – aber nicht als Kabarettist“. Sein Einstieg beim Kabarettabend des Grasbrunner KulturGuts mit dem Programm „aber bitte mit ohne“, durch den sich das Thema „Verzicht“ durch den ganzen Abend zieht, war der Anfang eines bunten Abends mit vielen Überraschungen. Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Künstler ist hier in Bayern (noch) nicht so bekannt und hat in seinem Programm ganz viele Bezüge zu seiner Kölner Heimat. Beispielsweise, wenn er zur Lösung des nordrheinwestfälischen Unterrichtsausfalls dem dortigen Ministerpräsidenten Wüst in den Mund legt, er sei für eine verpflichtende Ausweitung des Schülerstreiks auf fünf Tage pro Woche, damit der Unterrichtsausfall kompensiert werde. Überwiegend bestand der Abend aus vielen Lebensweisheiten. Und das vom Mittelalter bis in die Neuzeit. 

Dabei ist für ihn der Katholikentag ein „Dschihad für Katholiken“ und er stellt fest, dass Salafisten an nichts hängen – nicht einmal am Leben. Das sehe man schon daran, dass noch niemand einen Salafisten gesehen habe, der beim Radfahren einen Helm trage. Er charakterisierte sein Programm als „Hirnforschung für Nichtbetroffene“, worüber ihm aber niemand böse war, denn es ist ein überaus geistreicher und charmanter Abend. Und vor allem vielseitig. Beispielsweise, wenn er Karnevalsgrüße aus allen NRW-Gebieten kolportiert und ausgesprochen gekonnt über seine Elternzeit rappt „ich habe keine Zeit“. Ja, er ist vielseitig und die Zuhörer müssen jede Sekunde aufpassen, um seiner scharfen Ironie zu folgen. Gleichzeitig ist er realistisch und stellt fest „Verzicht fällt schwer“, den allerdings die Besucher der Veranstaltung an diesem Abend nicht zum Opfer fallen, denn es ist stattdessen Kabarett auf höchstem Niveau. (kgg)

 Münchner Merkur vom 9.11.2021

 HALLO vom 27.10.2021

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Münchner Merkur vom 11.11.2020

 

 

 Münchner Merkur vom 31.10.2020

 

www.b304.de  29. Oktober 2020

Blechbixn Sound
Begeistertes Publikum im Bürgerhaus

29. Oktober 2020 von Catrin Guntersdorfer  


Normalerweise zählt KulturGut Grasbrunn im Bürgerhaus Neukeferloh bei regelmäßig ausverkaufter Bühne rund 300 Gäste im Saal. Doch diese Woche (24.10.) konnten aufgrund der Corona-Lage lediglich 100 Zuschauer zu den “Blechbixn” kommen. Die temperamentvolle Mädelsband aus Niederbayern verstand es dennoch gekonnt, ihr Publikum im Nu in ihren Bann zu ziehen. Mit frechen bayerischen Texten zu originellen Beats aus Blasmusik, Volksmusik, Rock und Pop sowie gecoverten Disco-Hits, heizten die Vier den mit Maske und Abstand sitzenden Zuhörern ordentlich ein. Sogar aus Franken und vom Tegernsee waren die Fans extra angereist. „Danke Grasbrunn, mei s‘ is so schee, dass mir bei eich spuin derfn. Leit, filmts des, i bin innam Corona-Konzert“, freute sich Frontfrau Karin Obermayer – es ist der erste Auftritt der Blechbixn seit dem 8. März, dann kam der Lockdown.

                                                                                                                                                    
Die Bühnenkleidung in krachernen Lederhosen ist sorgfältig gewählt, denn in den Texten aus dem neuen Album „FoxDevilsWild“ geht es um Bayern, Frauen, Lederhosen und Schuhe, vorzugsweise aber um die Männer, mitsamt Schwiegertigern, die ebenfalls charmant aufs Korn genommen werden. Ein lautes: „Auf geht’s, Grasbrunn“und dann geht’s auch schon los mit dem typisch treibenden Brass-Sound. So präsentierten die Blechbixn ihre Songs entsprechend „FoxDevilsWild“. Die Animation der Zuschauer bei jeder Gelegenheit zum Aufstehen und Mitmachen – natürlich immer „coronakonform“,
kommt an und reißt mit, vor allem aber die Musik. Ihr Können stellten sämtliche Bandmitglieder mit mindestens einem Solo unter Beweis. Ein Smalltalk mit der anwesenden Weiblichkeit zu Corona und die Frage, ob denn die Beziehung nach dem Lockdown jetzt immer noch hält, sorgte für laute Lacher im Publikum.


 (Foto: KulturGut Grasbrunn)

Da trübte selbst die 10-minütige notwendige „Querlüftungspause“ die Stimmung nicht. Rund 80 Minuten kurzweilige musikalische Unterhaltung der attraktiven Powerfrauen waren wie im Flug vergangen und beim Ausgang gab es viel positives Feedback und strahlende Augen über der Maske. „Euer Hygienekonzept war nicht nur vorbildlich, sondern auch sehr schön und gemütlich umgesetzt – wie in einem Wohnzimmer“, lobte einer der Gäste.

 

 SZ vom 21. April 2020

 

B304.de  20. Februar 2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

B 304.de  21. Januar 2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Münchner Merkur 23./24. November 2019

 

Münchner Merkur 5. November 2019

 

 

www.b304.de  25. Oktober 2019

KulturGut Grasbrunn

Begeistertes Publikum bei Matthias Ningel

25. Oktober 2019 von Catrin Guntersdorfer 

Matthias Ningel ist ein ungewöhnlicher Kabarett ist, dem man mehr als gespannt zuhören muss, um ihm folgen zu können.Und man darf keine Sekunde aufhören, mitzudenken, denn seinHumor erschließt sich selten auf den ersten Blick. So gesehen war sein Auftritt vor Kurzem im Neukeferloher Bürgerhaus eine nichtalltägliche Veranstaltung. Aber der veranstaltende Verein „KulturGut“ ist bekannt dafür, dass er auch Künstler einlädt, die noch nicht so bekannt sind.

Die Mischung aus Neulingen und bekannten Größen wie beispielsweise Hannes Ringlstetter oder Luise Kinseher ist bei den Grasbrunnern sehr beliebt und ein Garant für volle Häuser. „Humorist und Liedermacher“ nennt sich der 32-Jährige, der im Großraum Mainz lebt und arbeitet und den man im Süden der Republik noch nicht so kennt. Der schlaksige Künstler ist während seines Auftrittes immer wieder für eine Überraschung gut. Sei es seine wandelnde Stimme, seine unkonventionelle Körperhaltung, wenn er beispielsweise auf einem Bein auf dem Klavierstuhl sitzt oder seine Körperhaltung, wenn er während dem Klavierspiel fast eine 180-Grad-Drehung vollführt, um sein Publikum zu sehen. Es sind die Alltäglichkeiten des Lebens, die seine Aufmerksamkeit erregen. Muss die Kaffeemaschine per Smartphone gesteuert werden oder reicht der einfache Druckknopf? Muss es wirklich die Über-Kaffeemaschine sein? Für den selbsternannten Profi für alles, was der Mensch nicht braucht.

 

Kabarettist Matthias Ningel in Aktion am Klavier. (Foto: kgg)

 

Eigentlich Themen zum Nachdenken. Aber dazu bleibt nicht wirklich Zeit, denn es geht mit ungeheuer rasantem Tempo immer weiter. Da bleibt kaum Zeit für den „Burnout im Arsch des Chefs“, denn auch diese menschliche Verhaltensweise bleibt nicht unbeobachtet und vor allem unkommentiert. Dem Werbeslogan „Geiz ist geil“ setzt er „Sparsamkeit ist eineTugend“ entgegen und gipfelt in der Erkenntnis „wenn man kauft, spart man nie Geld“. Und er weiß die Alltagssprache trefflich zu persiflieren, beispielsweise wenn aus dem Metzger der „Fleischdesigner Dr. Mett“ wird. Das Publikum war in jedem Fall hellauf begeistert und bekam dafür zwei Zugaben. (Kgg)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 (Foto: kgg)

Münchner Merkur 23. September 2019

 

 

www.b304.de  17. September 2019


Fulminanter Start

1. Open Air Frühstück

Das erste Open Air Frühstück auf der Rathauswiese Neukeferloh am vergangenen Wochenende (15.09.) lockte viele Menschen an: Strahlender Sonnenschein, fröhlicheMenschen, glückliche Kinder- was will man mehr? Es war ein (1.) Versuch von KulturGut Grasbrunn, ein Weißwurstfrühstück auf der Rathauswiese zu veranstalten.


Strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen locken zahlreiche Besucher auf die Rathauswiese. (Foto: kgg)

“Nicht zuletzt Dank des spitzen Wetters war es ein voller Erfolg. Damit steht und fällt so eine Aktion!”, freut sich Uli Hammerl, der 1. Vorstand von KulturGut über den gelungenen Auftakt. “Und das Schwierigste dabei ist, die richtigen Mengen einzukaufen, weil keiner weiß, wie viele Gäste überhaupt kommen werden.” So waren bereits nach nicht einmal einer Stunde alle, eigentlich gut kalkulierten, Weißwürste vertilgt, was aber Gäste nicht weiter störte. „er & sie“, namentlich Iris u Franz, sorgten für beste Unterhaltung, speziell die Soloeinlagen von Iris mit der Trompete begeisterten die ca. 300 Besucher.


„er & sie“ sorgten für die perfekte musikalische Umrahmung der Open Air-Veranstaltung. (Foto: kgg)

Allen hat es augenscheinlich sehr gut gefallen und viele äußerten den Wunsch, dass diese Veranstaltung auch im nächsten Jahr unbedingt wiederholt werden muss. Auch dem ehrenamtlichen Team von KulturGut und deren Helfern hat es offensichtlich viel Freude gemacht, für die Bürgerinnen und Bürger in derGemeinde dieses Open Air Frühstück zu bereiten.

 Das Team bewirtetet rund 300 Gäste. (Foto: kgg)

 Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen zog es rund 300 Besucher zum Open Air-Frühstück. (Foto: kgg)

Münchner Merkur 27.Mai 2019

 

Münchner Merkur 12.3.2018

SZ vom 27.11.2017

Münchner Merkur 29.11.2017

MM Christine Eixenberger bei KulturGutMM Christine Eixenberger bei KulturGut

Münchner Merkur 7. April 2017

Süddeutsche Zeitung 3.4.2017

Grasbrunn Immer mit der Ruhe

 Von Franziska Gerlach, Grasbrunn

 

Es gibt viel zu besprechen: Luise Kinseher erklärt dem Grasbrunner Publikum den Lauf der Welt.

Luise Kinseher präsentiert in Grasbrunn eine kraftvolle One-Woman-Show. Ihre Figuren sind hintersinnig und schlau

Mit Yoga oder Naturerlebnissen braucht der ewig beschwipsten "Mary from Bavary" in ihrem geblümten Bademantel keiner zu kommen. Obst mag die dralle Rothaarige auf der Bühne im Bürgerhaus auch nicht so gern, wie sie gerade erzählt, es sei denn, er kommt im Stamperl daher. Im Grunde will die Mary ohnehin nur eines, seit ihr Toni weg ist: in ihr Giesinger Stammstüberl. Ist halt die Frage, ob die Leute im Publikum das überhaupt kennen - Giesing, den Münchner Stadtteil? Tun sie, so weit ist Grasbrunn  ja dann doch nicht von der bayerischen Landeshauptstadt entfernt. Und vielleicht zünden Kinsehers Witze sogar etwas besser als zuletzt dort.

Denn wurde sie neulich auf dem Nockherberg noch von manchem für ihre angeblich zu lasche Fastenpredigt gescholten, erspielt sich die mehrfach preisgekrönte Kabarettistin Luise Kinseher am Freitagabend in Grasbrunn innerhalb weniger Minuten die Sympathie des Publikums. "Ruhe bewahren", lautet der Titel ihres sechsten Soloprogramms, doch das ist für den Zuschauer auf seinem Stuhl im ausverkauften Saal ob der ganzen guten Gags gar nicht so einfach. So mancher Brüller beinhaltet freilich viel Hintersinn, die vom Freizeitstress geplagten Freundinnen der Mary sind da nur ein Beispiel. Und es ist sicher kein Zufall, dass Kinseher gegen Ende ausgerechnet ihre Figur "Mary from Bavary", der Realität im Dauerrausch entrückt, über Quantenphysik, Stephen Hawking und die Zeit sinnieren lässt.

Die Protagonistin des Programms aber ist eine 48-jährige Singlefrau, die seit "18 Jahren 30" ist, lange halte sie das aber nicht mehr durch. Die große Liebe muss her, auf die wartet schließlich jeder. Doch bis es so weit sei, sagt Kinseher: "Man übt." Im Aufzug eines Hotels sei ihr aber glücklicherweise am Tag zuvor ein toller Typ begegnet, erzählt sie, groß, gut aussehend und ohne Ehering am Finger. Ein internationaler Kunsthändler könnte er sein, fantasiert sie sich ihren Traummann herbei, mit einer Galerie an der Maximilianstraße oder im schicken Bogenhausen vielleicht, wo er renommierte Künstler vertritt - und "keine aquarellierenden Zahnarztgattinnen wie bei euch". Jedenfalls: "Bis bald!", habe der Typ zum Abschied gesagt. Und während Kinseher (und mit ihr die Grasbrunner) auf seinen Anruf wartet, bietet sich natürlich reichlich Gelegenheit, die großen und kleinen Themen dieser Tage zu verhandeln.

Vor lauter Sehnsucht wähnt sie sich sogar in einer anderen Dimension, in der es keine CSU gibt und auch keinen Klimawandel, die hohen Münchner Lebenshaltungskosten lässt die Kabarettistin ebenfalls einfließen in ihr Programm. Auch eine Parallelwelt entwirft sie, in der Merkel Friseurin ist, Seehofer Busfahrer und Söder Kindergärtner. Von diesem seine Kinder wohlbehalten zurückzuerhalten? "Das kann man sich fast nicht vorstellen." Kinseher wäre wohl nicht Kinseher, wenn eben nicht auch die bayerische Staatsregierung ihr Fett abbekäme. Und so verrät "Mama Bavaria" den Grasbrunnern eben mal, dass deren Mitglieder eh alle "Emotionskiller" einnähmen, nur Seehofer nicht. "Der kifft!", sagt sie - das Publikum tobt. Und wie. Als Helga Frese singt Kinseher dann sogar. Die Bühnenfigur der staubtrockenen Hamburgerin im beigefarbenen Mantel taucht wie die "Mary from Bavary" zwischendrin immer wieder auf. Die eine sturzbetrunken, die andere erläutert dem Publikum mit der Ernsthaftigkeit eines Lateinschülers beim Konjugieren von Verben, dass die Ehe zu ihrem Mann Heinz sich nach mehr als 50 Jahren wesentlich verbessert habe, seit sich im Alter das Vergessen über seinen Verstand hergemacht hat.

Kleine Einlagen wie diese ergeben im großen Ganze eine kluge Kritik an einer Gesellschaft, in der alle dauernd online sind und doch nicht merken, was um sie herum geschieht. "Wir schauen andauernd auf die Uhr, haben aber keine Ahnung, wo die Zeit geblieben ist", sagt Kinseher. Eine wichtige Erkenntnis, doch um diese zu erlangen, muss sie an diesem Abend selbst die Qualen des Wartens durchleben. Natürlich ruft der bereits als "rechtsradikaler Waffenhändler" verteufelte Kunsthändler doch noch an. Ende gut, alles gut. Die Grasbrunner honorieren diese kraftvolle One-Woman-Show mit viel Applaus. Und Kinseher, ein wenig außer Atem, bedankt sich artig. Sehr viel Zeit bleibe ihr jetzt aber nicht mehr. Schließlich wartet die Liebe. Nur in dieser einen Schneise im Publikum, fügt sie dann noch hinzu und streckt die Arme nach links aus, sei an diesem Abend ja nicht besonders viel gelacht worden. Macht aber nichts. Vom Nockherberg sei sie das gewohnt.

 

 Geistesblitze im Kopfkino Münchner Merkur vom 24.5.2016

 

Leise, aber eindringlich: Martin Zingsheim. Foto: Köppl

 

Fünf Jahre „kulturgut“

Neukeferloh – Den Kölner Kabarettisten Martin Zingsheim kennen in Süddeutschland eher nur die Insider der deutschen Kabarettszene. Mittlerweile in Neukeferloh auch die Freunde von „KulturGut“, denn dort ist er vor einem kleinen aber erlesenen Publikum aufgetreten und hat sich so neue Fans gemacht. „Kopfkino“ heißt das Programm, mit dem er zusammen mit „KulturGut“ deren fünfjähriges Jubiläum gefeiert hat.

Bürgermeister Klaus Korneder erzählte ein wenig über die Entstehungsgeschichte von „KulturGut“. Vor etwa sechs Jahren kam unter einigen Neukeferlohern das Gespräch über Kultur in Grasbrunn auf. Dabei beschlossen sie: „Wir meckern nicht nur, sondern tun etwas.“ Das ist mittlerweile auch geschehen. Das Team von „KulturGut“ freut sich danach  über den Erfolg der vergangenen fünf Jahre und stellt abschließend fest: „Wir wollen nochmal fünf Jahre.“ Dem Applaus nach zu schließen, sieht das Publikum das genauso.

Und dann kam Martin Zingsheim, leise, aber eindringlich, und spannte einen weiten Bogen über das gesamte moderne Leben in unserer Gesellschaft. Dabei stellte er so manche scheinbare Selbstverständlichkeit in Frage: „Einigkeit und Recht und Freiheit – macht sie die Reihenfolge nicht stutzig?“

Auch die Politik bekam ihr Fett weg. Allen voran die Kanzlerin: „Angela Merkel kann mitten im Satz ihre Richtung wechseln.“ Und Vizekanzler Sigmar Gabriel ist für den Kabarettisten die „Anne Frank der SPD – sie trägt nur andere Kleider“. Außerdem beklagt er, dass die deutsche Politik von „einigen Flachpfeifen“ gestaltet wird.

Aber er zeigte sich auch über lokale Vorkommnisse bestens informiert, so beispielsweise die hitzige Diskussion im Gemeinderat über eine Hundewiese. Er findet es dabei albern „wenn erwachsene Menschen mit kleinen Beuteln voller Hundekot“ spazieren gehen. Und er forderte sein Publikum auf, mal etwas ganz Verrücktes zu machen. So empfiehlt er den Besuchern beispielsweise, einfach mal eine „Email mit Füller zu schreiben“ – oder Kinder mal „als kleine Menschen zu sehen“. Franz Köppl

Münchner Merkur vom 13.5.2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Münchner Merkur vom 2.2.2015

 

Münchner Merkur vom 16.10.2014

 Münchner Merkur vom 13.3.2014

Helmut SchleichHelmut Schleich

 


 

Münchner Merkur vom 28.10.2013

Kulturgut gelingt mit Monaco Bagage voller ErfolgKulturgut gelingt mit Monaco Bagage voller Erfolg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Münchner Merkur vom 28.03.2013

 

 

Münchner Merkur vom 23.10.2012

Müncher Merkur vom 24.10.2011